Am 30. Oktober 1962 war im Rheinwerk erstmals Strom für die Elektrolyse eingeschaltet worden. Zur 50-jährigen Inbetriebnahme dankte Hydro-Konzernvorstand Oliver Bell nun auch vielen weiteren Vertretern aus Politik, Verwaltung und Verbänden dafür, dass sie sich sehr für den energieintensiven Betrieb eingesetzt hatten.
Bell: „Noch ist die Geburtstagstorte nicht verdient. Die EU erließ die Richtlinie zur CO2-Kompensation im Strompreis schon im Mai; nun erwarten wir immer dringlicher, dass die deutsche Bundesregierung sie auch endlich umsetzt, und zwar vollständig.“ Ohne diese Rückerstattung hoher Zusatzkosten kann Hydro das Werk nicht ab 2013 aus dem Notbetrieb hochfahren – auf eine geplante Jahresleistung von 150.000 Tonnen.
Bell, vor wenigen Tagen auch gewählt zum neuen Präsidenten der WirtschaftsVereinigung Metalle, betonte: „Unsere Industrie kann ihren wichtigen Beitrag zu Lösungen für die Energiewende und zur industriellen Wertschöpfung in Deutschland nur leisten, wenn sie wettbewerbsfähige Stromkosten hat. Für uns geht es dabei um Sein oder Nichtsein.“
Die Rheinwerk-Hütte läuft seit Februar 2009 wegen hoher Strompreise nur im Notbetrieb, bei einer Kapazität von rund 50.000 Tonnen im Jahr und mit mehreren Phasen der Kurzarbeit für die heute 680 Mitarbeiter. Aufgrund der EU-Richtlinie für die CO2-Kompensation hat die Hydro einen Vertrag zum Ankauf von Strom für fünf Jahre abgeschlossen und plant das Hochfahren der Hütte in der ersten Jahreshälfte 2013. Das damit erzeugte Flüssigmetall soll importiertes, weniger effizientes Kaltmetall ersetzen.
Veröffentlicht: 12. November 2012